SJV-News

„Wir fühlen uns brüskiert und geringgeschätzt“

Offener Brief der Redakteurinnen und Redakteure an Dr. Meinhold

25.07.2016

In der laufenden Tarifauseinandersetzung haben Redakteure und Redakteurinnen der „Saarbrücker Zeitung“ und des „Pfälzischen Merkur“ den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Herrn Dr. Joachim Meinhold, in einem offenen Brief aufgefordert, zügig an den Verhandlungstisch zurückzukehren und ein tragfähiges Angebot vorzulegen.  Wörtlich heißt es darin: „Hierdurch fühlen sich die Redaktionen brüskiert, denn sie haben den Eindruck, dass durch diese Absage der Abschluss des fürs Betriebsklima dringend notwendigen neuen Gehaltstarifvertrages unvertretbar verzögert wird. Dies ist Ausdruck von Geringschätzung für die Belegschaft. Die große Streikbereitschaft und die große Beteiligung am Sonntagsstreik ist Ausdruck einer alarmierenden Frustration bei der Redaktion. Der Verlauf der Tarifverhandlungen ist der aktuelle Gipfel der fehlenden Wertschätzung von Seiten der Unternehmensführung. Damit setzt das Unternehmen die Zukunftsfähigkeit der SZ aufs Spiel.“






Zum Hintergrund: Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Joachim Meinhold, hatte kurzfristig den seit Monaten vereinbarten Verhandlungstermin für Mittwoch, den 20. Juli 2016, abgesagt. Einen neuen Termin gibt es bislang nicht. Daraufhin hatte es gestern einen Warnstreik gegeben, den zweiten in dieser seit Monaten bereits andauernden Gehaltstarifrunde. An diesem Warnstreik hatte sich eine sehr große Mehrheit der Sonntags-Diensthabenden beteiligt.

Obwohl die Gewerkschaften bereits mehrfach auf die besonderen Herausforderungen der Zeitungsbranche Rücksicht genommen haben und deutlich von ihrer Ursprungsforderung von 4,5 Prozent abgewichen sind, liegen die Positionen immer noch sehr weit auseinander. Ein Abschluss muss deutlich über 3 Prozent liegen, bei einer Laufzeit von maximal 24 Monaten - darin sind sich alle Betroffenen und insbesondere die Warnstreikenden vom Sonntag einig. In der letzten Runde am 21. Juni 2016 hatte die Geschäftsführung 1,3 Prozent ab dem 01. Juli 2016 angeboten sowie 1,7 Prozent ab dem 01. Juli 2017. Allerdings bei einer Laufzeit über 36 Monate, einer nicht Tabellen-wirksamen Einmalzahlung von 500 Euro in 2018 und bei Verschlechterungen im so genannten „Mantelteil“ des Haustarifvertrages. Dieser ist inzwischen fristgerecht gekündigt. Nach dem Willen der Arbeitgeber sollen insbesondere Schutzklauseln gegen Ausgründungen und Leiharbeit wegfallen. Für diesen Bereich des Haustarifvertrags besteht bis Ende des Jahres Friedenspflicht. Daher bezog sich auch der Warnstreik vom Sonntag ausschließlich auf die aktuelle Gehaltstarifrunde. Foto: SJV, Pasquale D'Angiolillo
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